Mobbing

Mobbing ist heute leider in aller Munde. Wörtlich bedeutet der Begriff „belästigen, anpöbeln“ und ist aus dem 20. Jahrhundert. Menschen werden wiederholt, regelmäßig seelisch schikaniert, gequält und verletzt. Mobbing ist nicht auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht reduziert – es kommt überall vor:  in Familien, in Gruppen, in der Schule und am Arbeitsplatz. Und Mobbing passiert nicht ausschließlich in der analogen Welt. Durch die allgegenwärtigen modernen Kommunikationsmittel und -kanäle hat Mobbing im digitalen Raum -Cybermobbing – eine neue Dimension bekommen.  Das Netz lädt dazu ein, Leute anonym fertig zu machen. Es baut sich eine eigene Gruppendynamik auf. Ein Gefühl von Macht und Stärke und Überlegenheit.

In Betrieben existiert dieses sich Zusammentun zu einer Gruppe aber genauso.

Typische Mobbinghandlungen

Die Liste typischer Mobbinghandlungen ist lang: Demütigungen, Verbreitung falscher Tatsachen, Zuweisung sinnloser Aufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik über einen längeren Zeitraum. Der Mitarbeiter kommt in die Arbeit und wird nicht begrüßt; die Kollegen hören auf miteinander zu reden, wenn der Kollege dazu kommt. Das Opfer bekommt keine Informationen oder Unterstützung von den anderen, wird links liegen gelassen.

Was kann Mann/Frau tun?

Opfer fühlen sich oft für das Unrecht, das ihnen angetan wird, schuldig. Das sollten sie nicht tun. Ein erster Ansatz wäre, das Gespräch mit einer Person zu suchen, der sie vertrauen und die zuhören kann. Wird jemand am Arbeitsplatz gemobbt, so kann der- oder diejenige mit dem Chef oder der Chefin sprechen. Sollte das Mobbing jedoch aus der Führungsebene (Bossing)kommen, dann ist es wichtig, dass sich die Opfer auch Hilfe von Außen holen.

Lebens- und SozialberaterInnen sind dafür geeignete professionelle Ansprechpartner. In der Beratung werden mögliche Gründe für das Mobbing sichtbar gemacht, das Verhalten des Opfers analysiert und unterschiedliche Gegenmaßnahmen erarbeitet.

Bei einem akuten Mobbingfall sollten sofort direkt mit allen Beteiligten ernsthafte Gespräche geführt werden, die Konflikte angesprochen und deeskaliert werden.

Welche Folgen für den Gemobbten?

Beim Opfer können die Attacken, Angriffe und Intrigen psychosomatische Störungen wie Kopfscherzen, Schlafstörungen, Magenbeschwerden etc.  bis hin zu schweren Depressionen auslösen.  Vor allem das Selbstwertgefühl des Opfers wird auf die Probe gestellt.

Präventiv dürfen sozialverträgliche Umgangsweisen erlernt werden, die den Grundstein für eine gewalt- und mobbingfreie Gesellschaftskultur legen. Respekt, gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung sind wichtige Parameter für ein gutes Miteinander.