Hilfe, mein Kind ist ein Puber“täter“!

Wenn Sie Kinder haben, haben Sie es entweder schon erlebt, noch vor sich oder sind mittendrin: die Pubertät. In dieser biologischen Übergangsphase des Menschen, die zwischen acht und zehn Jahren beginnt, werden Kinder zu jungen Männern und Frauen, begleitet von körperlichen, aber auch seelischen Veränderungen. 

Die Hormone fegen die Kids hin und her, der Puber“täter“ ist geweckt. Das Puber“tier“ steuert die männlichen und weiblichen Jugendlichen, denn alle Handlungen sind hormonell gesteuert und deswegen so schwer zu begreifen und für die Umgebung auszuhalten. Die Gefühlsklaviatur spielt wütend – grantig – weinerlich! Nichts passt mehr. Grenzen werden ausgelotet, alles wird hinterfragt, angezweifelt, bestritten. Häufig kommt es zu Schreiduellen gefolgt von Heulkrämpfen. Diese Stimmungsschwankungen sind herausfordernd, nicht nur für das Kind, sondern auch für alle davon betroffenen Erwachsenen. 

Aber, seien Sie gewiss: Es geht vorüber. Wichtig ist, in dieser Lebensphase Ihres Kindes Ruhe zu bewahren. Folgendes hat sich als dienlich und de-eskalierend erwiesen, manches schon lange vor der Pubertät:

  • Die Frustrationstoleranz sollte aufgebaut sein. Das bedeutet, das Kind sollte in der Trotzphase gelernt haben, dass „Nein!“ wirklich „Nein!“ heißt, nicht „Vielleicht!“ oder „Ja!“ und dies auch aushalten. 
  • Klare Strukturen sollten fürs tägliche Leben eingeübt worden sein. Besonders die Benützung von Handy, Laptop, Computer und Konsolen sollte zeitlich eingegrenzt worden sein. Volksschulkinder sollten diese Medien insgesamt nicht mehr als 60 Minuten täglich bedienen und den Rest des Tages für Hausaufgaben, Sport und Spiel nützen. So können alle körperlichen und geistigen Fähigkeiten geschult werden. 
  • Umgangsformen: Bitte, Danke und grüßen sollten beherrscht werden. 
  • Gesprächskultur: Nur eine/r spricht, alle anderen hören zu. Im Gegensatz zu: Wer am lautesten schreit, hat Recht. 
  • Alle Fragen- auch zur Sexualität- altersgerecht beantworten. 
  • Familienregeln werden abgesprochen und von Eltern und Kids eingehalten. Erwachsene gehen dabei mit gutem Beispiel voran. 
  • Wertschätzung wird gelebt: Gute Leistungen werden gelobt, für gutes Essen wird dem gedankt, der er zubereitet hat.

In der Pubertät testet ihr Kind die Bandbreite an Möglichkeiten, die jeder für seinen Lebensweg zur Verfügung hat und sucht sich die passenden für seinen eigenen aus. Durch die Reibung und die Konflikte mit den Eltern wird auch der „Abnabelungsprozess“ vorangetrieben. 

So intensiv, wie in der Pubertät erleben Sie Ihr Kind nie wieder. Nach der Pubertät – bei Mädchen ca. mit 18 Jahren, bei Burschen mit rund 21 Jahren – sind die Kids erwachsen, zumeist selbständig und können losgelassen werden.